Säuren-Basen-Haushalt

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Bei einigen meiner Rezepte habe ich ja schon mal erwähnt, dass sie basisch sind. Eine nähere Erläuterung dazu blieb ich aber bisher noch schuldig.

Das hole ich heute nach, indem ich so knackig und einfach wie möglich zusammenfasse, was es mit dem Säuren-Basen-Haushalt auf sich hat. Denn wenn wir darauf acht geben, tun wir uns richtig was Gutes, bleiben gesund und fit und brauchen keine Diäten etc. mehr. Klingt verlockend, oder?

Also von Anfang an:

Warum ist die Säuren-Basen-Balance wichtig?

Alle unsere Körperflüssigkeiten enthalten Säuren und Basen. Beide brauchen wir, allerdings im richtigen Verhältnis. Dieses Verhältnis sollte so aussehen, dass die Basen überwiegen oder wir zumindest im neutralen Bereich sind (sodass die Basen die vorhandenen Säuren neutralisieren können; Ausnahmen sind der Magen und die Haut, die müssen sauer sein). Ist diese Balance nicht gegeben, gibt es einen Säuren-Überschuss, und der Körper kann nicht mehr optimal funktionieren. Wir sind z.B. müde, unausgeglichen, gestresst, nervös, haben schlechte Haut etc.

Natürlich versucht unser Körper, die Balance ständig aufrecht zu erhalten, doch wenn zu viele Säuren vorhanden sind und das über einen längeren Zeitraum, kommt er nicht mehr nach: Wir übersäuern, werden nicht mehr optimal mit Nährstoffen versorgt und können krank werden.

Eine chronische Übersäuerung (wenn also der Säuren-Basen-Haushalt über Jahre ungünstig war) kann u.a. zu Cellulite, Rückenschmerzen, Migräne, Neurodermitis, Muskel- und Knochenschwund, Rheuma, Nierensteinen, Gicht etc. führen.

Wie kommen die Säuren und Basen in unseren Körper?

Beide nehmen wir vor allem über unsere Ernährung sowie über Stoffwechselvorgänge und unseren Lebensstil auf.

Die heutige Ernährung ist sehr Säuren-haltig (wobei damit nicht sauer schmeckende Lebensmittel gemeint sind; Essig oder Zitronen sind  z.B. top basisch), da sie viel Fleisch, Wurst, Milchprodukte und Getreide enthält und auf der anderen Seite wenig basische Mineralstoffverbindungen bringt.

Außerdem bilden Stress, körperliche Belastung (leider auch Sport!), Diäten und Alterungsprozess ebenfalls Säuren.

Basen dagegen sind vor allem in Gemüse, Obst, Salat und Kräutern enthalten.

Wie misst man den Säuren-Basen-Gehalt?

Die Messgröße für den Säuren-Basen-Gehalt ist der pH-Wert. Liegt dieser unter 7,0, befinden wir uns im sauren Bereich, über 7,0 beginnt der basische Bereich, wobei die Skala bis 14 (stark basisch) geht.

Die verschiedenen Organe und Körperflüssigkeiten haben alle einen eigenen pH-Wert, der unbedingt stabil bleiben muss. Das Blut muss z.B. einen pH-Wert zwischen 7,35-7,45 haben, der Magen dagegen hat einen pH-Wert von 1,5-3,0, die Haut hat einen pH-Wert von ca. 5,5.

Schon alleine am Beispiel des Blutes wird klar, wie wichtig die Säuren-Basen-Balance ist, denn das Blut verteilt lebenswichtige Stoffe im ganzen Körper. Wenn dies aufgrund einer Übersäuerung nicht mehr richtig möglich ist, ist ganz schnell der ganze Körper betroffen.

Kleiner Trick: Zieht mal kurz die Haut auf Eurem Handrücken hoch und lasst sie wieder los. Wenn sie nicht gleich wieder zurück schnellt, kann das ein Zeichen für Übersäuerung sein.

Wie wird das Gleichgewicht hergestellt?

Zum einen gibt es verschiedenste Mechanismen und Puffersysteme in unserem Körper (super Typ!), um Säuren-Überschüsse auszugleichen. Sie finden u.a. im Blut, in den Nieren, der Lunge und der Haut statt. Dabei gleichen Substanzen wie z.B. Biokarbonat, Kalzium, Kalium oder Phosphor den Überschuss an Säuren aus (auf Dauer ist das aber auch nicht gut, wenn der Körper z.B. immer das Kalzium aus den Knochen nehmen muss, um den Säuren-Basen-Haushalt zu kitten).

Doch entscheidend unterstützen bzw. beeinflussen können wir den Säuren- und Basen-Gehalt durch unsere Ernährung.

Säuren-Basen-Balance - www.healthyhappysteffi.com

Wie sieht eine optimale Ernährung zur Unterstützung des Säuren-Basen-Haushalts aus?

Keine Angst, die Ernährung muss jetzt nicht komplett auf basische Lebensmittel umgestellt werden, das wäre Quatsch. In den sauren Lebensmitteln sind ja auch viel wichtige Nährstoffe enthalten, die wir brauchen. Aber das Verhältnis der sauren und basischen Lebensmittel können wir verbessern und somit einen top Säuren-Basen-Haushalt schaffen. Soll heißen: besser nie rein sauer essen, sondern immer basische Lebensmittel in größtmöglicher Menge dazu essen, um die Säuren zu neutralisieren (optimal wäre ein Verhältnis von 80:20).

  • Stark saure Lebensmittel sind z.B.: Hartkäse, Eigelb, Laugengebäck, Garnelen, Muscheln, Parmesan, …
  • Saure Lebensmittel sind u.a.: Brot, Fleisch, Wurst, Fisch, Haferflocken, Nudeln, weißer Reis, Hülsenfrüchte…
  • Neutrale Lebensmittel sind z.B.: kalt gepresstes Pflanzenöl, Kefir, Zucker, Speisesalz, Tee, …
  • Zu den basischen Lebensmitteln gehören u.a.: Gemüse und Obst (auch TK), Kartoffeln, Pilze, Salat, Wein, …
  • Stark basisch sind z.B.: Kräuter, Kakao, Trockenobst, Sojamehl, Pflaumen, …

Das ist natürlich nur ein kleinen Ausschnitt. Eine ausführlichere Tabelle findet Ihr z.B. hier , es gibt aber etliche Tabellen im Netz oder im Buchladen zu finden. Lasst Euch bitte nicht verwirren, es gibt öfters mal Unterschiede bei den Werten, je nachdem, welche Quelle man heranzieht, im Großen und Ganzen sind sie sich aber einig ;-)

Hier noch ein paar Tipps zum Essen:

  • Esst zu jeder Mahlzeit Gemüse, Salat oder Obst.
  • Esst immer 2-4 Mal so viel Gemüse wie Fleisch/Fisch
  • Esst Euch nicht an Getreideprodukten wie Reis, Nudeln oder Brot satt, sondern kombiniert dazu immer ausreichend Gemüse, Obst, Salate und Kräuter, oder ersetzt sie komplett dadurch.
  • Esst mehr Kartoffeln :-)
  • Nehmt nicht mehr als 6 g Salz täglich zu Euch.
  • Unterstützt den Säuren-Basen-Haushalt durch einen basischen Start in den Tag (z.B. mit Zitronenwasser und einem Smoothie oder Obstsalat), oder wenn Ihr wollt, durch Basen-Tees oder basische Hautpflege.

So, ich hoffe, ich konnte Euch das Thema damit etwas näher bringen. Im Prinzip sind das ja auch Empfehlungen, die vielen anderen  Ernährungsmodellen gleichen, die wir so kennen: Viel Gemüse und Obst, weniger tierische Lebensmittel und Getreide. Nix Neues eigentlich ;-)

Ich kann jedenfalls sagen, dass ich mich immer besser fühle, wenn ich mich danach ernähre und ich versuche, das so oft wie möglich zu schaffen (Leider ist ausgerechnet mein Lieblingsessen, schwäbische Linsen und Spätzle, mega obersauer! Aber darauf werde ich niemals verzichten! So! Gibt’s halt davor nur Smoothies ;-)).

Also, lasst es Euch gut gehen und wenn Ihr dazu Fragen habt, nur her damit :-)

Eure Steffi

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5 Kommentare

    1. Hallo Steffi

      ich suche derzeit ein möglichst basisches oder zumindest basenüberschüssiges Brotrezept, was auch noch schmeckt!

      Bisher hatte mir noch keines so ganz zugesagt. Auf der Arbeit habe ich leider nicht die Möglichkeit etwas zu kochen, esse dort aber viel Obst und Salat auf etwas Brot möchte ich aber nicht verzichten.
      Habe schon ein Brot aus Haferflocken gebacken, nur sind diese ja beispielsweise auch nicht basisch.

      Vielleicht kannst du mir ja weiterhelfen? :-)

      Liebe Grüße
      Lisa

      1. Liebe Lisa,
        meist kann man Getreide, Körner und Nüsse, die nicht basisch sind keimen lassen, dann werden sie basisch verstoffwechselt und gewinnen an Nährstoffen. Du kannst also z.B. gekeimten Dinkel oder Buchweizen verwenden. Das gereimte Getreide bekommt man auch in manchen Reformhäusern oder Bioläden zu kaufen. Oder Du kauft gleich ein fertiges Basenbrot, z.B. das hier: https://www.baeckerei-spiegelhauer.de/basisches-brot
        Ich habe es bisher aber noch nie getestet, weiß also nicht wie es schmeckt.

        Liebe Grüße,
        Steffi

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